Kurfürstenhof

Kurfürstenhof

Zum Lesen

Vor ziemlich genau 300 Jahren hätten wir hier vor einem qualmenden Trümmerhaufen gestanden, denn der Hof wurde im 30 Jährigen Krieg komplett zerstört, die spanischen Truppen hatten – wie fast überall in Rheinhessen – keinen Stein auf dem anderen gelassen.
Doch 1722 ließ der Kurfürst Karl Philip von der Pfalz den Hof als barocke Dreiflügelanlage wieder aufbauen. Und so trägt der Hof bis heute den Namen „Kurfürstenhof“.
Doch war der Kurfürst weder der erste, noch der einzige Herrscher, der auf die Idee kam an dieser Stelle zu bauen: schon 2000 Jahre vor ihm hatten die Römer hier auf dem Fronhof urkundlich erwähnte Grundstücke. Um 800 kamen Franken und mit ihnen viele Kaiser und Könige nach Nierstein zum fränkischen Königshof. Ja genau: ein Königshof – hier mitten in Nierstein. Nur wie der genau aussah und wer hier residierte, darüber weiß man noch nicht sehr viel – das muss noch genauer erforscht werden.
SFX Mittelalterliche Musik
Was man aber ganz sicher weiß ist, dass hier auf dem Fronhof im Mittelalter das Rittergericht tagte – unter freiem Himmel, so dass ein jeder es sehen und hören könne wie es Urteile spricht. Das klingt jetzt erst mal transparent und demokratisch – war aber gar nicht so. Denn anders als in anderen Orten konnten in Nierstein nur Adelige zu Schöffen – also Mitgliedern des Gerichts – gewählt werden! Und die nutzten so ihre Macht aus, um sich zu den eigentlichen Herren Niersteins zu erheben. Und mit dem guten Draht des Adels zu Kaisern und Königen bekam das Gericht immer mehr außergewöhnliche Privilegien zugesprochen – wie zum Beispiel, die kaiserlichen Steuern zu erheben. Die allerdings hatten dann wiederum nur die braven Bürger zu zahlen. Der Adel und der Klerus waren von der Steuerpflicht befreit. Ja, ein Narr, wer hier Falsches denkt…
Wie Sie zur nächsten Station kommen, das zeigt Ihnen die Karte am Ende dieser Website.

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Doch war der Kurfürst weder der erste, noch der einzige Herrscher, der auf die Idee kam an dieser Stelle zu bauen: schon 2000 Jahre vor ihm hatten die Römer hier auf dem Fronhof urkundlich erwähnte Grundstücke. Um 800 kamen Franken und mit ihnen viele Kaiser und Könige nach Nierstein zum fränkischen Königshof. Ja genau: ein Königshof – hier mitten in Nierstein. Nur wie der genau aussah und wer hier residierte, darüber weiß man noch nicht sehr viel – das muss noch genauer erforscht werden.
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Was man aber ganz sicher weiß ist, dass hier auf dem Fronhof im Mittelalter das Rittergericht tagte – unter freiem Himmel, so dass ein jeder es sehen und hören könne wie es Urteile spricht. Das klingt jetzt erst mal transparent und demokratisch – war aber gar nicht so. Denn anders als in anderen Orten konnten in Nierstein nur Adelige zu Schöffen – also Mitgliedern des Gerichts – gewählt werden! Und die nutzten so ihre Macht aus, um sich zu den eigentlichen Herren Niersteins zu erheben. Und mit dem guten Draht des Adels zu Kaisern und Königen bekam das Gericht immer mehr außergewöhnliche Privilegien zugesprochen – wie zum Beispiel, die kaiserlichen Steuern zu erheben. Die allerdings hatten dann wiederum nur die braven Bürger zu zahlen. Der Adel und der Klerus waren von der Steuerpflicht befreit. Ja, ein Narr, wer hier Falsches denkt…
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