Mathildenhof

Mathildenhof,
Adelshof 16. Jhd.

Zum Lesen
Der Mathildenhof hat in seiner über 400-jährigen Geschichte einige adelige Besitzer gesehen und ist viele Male an-, umgebaut worden.
 
Der Gebäudeflügel links ist der älteste Teil des Hauses. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert. Damals standen die anderen Häuser hier in der Straße noch nicht und der Hof lag außerhalb von Nierstein in bester Alleinlage. Später ließ Maria Sophia Freiin von Harstall den Hof als barocke Dreiflügelanlage ausbauen. Leider übernahm sie sich damit und das hohe Haus kam 1751 unter den Hammer. So etwas konnte also auch dem feinen Adel passieren… Dabei ließ der sich hier sogar eher selten blicken, sagt Hans-Peter Hexemer vom Geschichtsverein Nierstein:
Zoom 31, TC 00:17 Das Adelsleben muss man sich eher so vorstellen, dass zu diesem Zeitpunkt die Adeligen nicht so oft in Nierstein waren, wie ihre Besitztümer den Eindruck erwecken. Sondern, das waren Wirtschaftsbetriebe von deren Erträgen sie gelebt haben. Gelegentlich waren die Adeligen dann auch mal in Nierstein. […] Das änderte sich erst so im 19. Jahrhundert, wo es sehr schick war für die neuen Besitzer aus dem Bürgertum, sich solche Residenzen zuzulegen. 
Und dazu gehörte auch der Mathildenhof: Die Familie Lauteren war im Weinhandel und aufkommenden Eisenbahnwesen reich geworden. Sie kaufte den Hof und ließ ihn 1862 im italienischen Stil in seine jetzige Form umbauen. Der Turm hinter dem Haus diente dabei wohl als Ausguck auf Rhein und Bahnhof. Christian Lauteren war zufrieden… 
… und war dann natürlich auch so clever zu sagen: Jetzt haben wir hier Weinbau. Wir haben die Eisenbahn. Jetzt werben wir mal dafür, dass die Leute auch am Wochenende nach Nierstein kommen mit dem Zug und hier die schönen Weinen trinken. 
Ein guter Gedanke, den man auch 150 Jahre später noch genauso unterschreiben kann. Heute steht der Hof unter Denkmalschutz – mitsamt der Parkanlage hinter dem Haus, die vom bedeutenden Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer gestaltet wurde, der übrigens auch der Schöpfer des Frankfurter Palmengartens war.

Wie Sie zur nächsten Station kommen, sehen Sie auf der Karte weiter unten auf der Website.

Route zur nächsten Station:

Sophienkirche

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Der Gebäudeflügel links ist der älteste Teil des Hauses. Er stammt aus dem 16. Jahrhundert. Damals standen die anderen Häuser hier in der Straße noch nicht und der Hof lag außerhalb von Nierstein in bester Alleinlage. Später ließ Maria Sophia Freiin von Harstall den Hof als barocke Dreiflügelanlage ausbauen. Leider übernahm sie sich damit und das hohe Haus kam 1751 unter den Hammer. So etwas konnte also auch dem feinen Adel passieren… Dabei ließ der sich hier sogar eher selten blicken, sagt Hans-Peter Hexemer vom Geschichtsverein Nierstein:
Zoom 31, TC 00:17 Das Adelsleben muss man sich eher so vorstellen, dass zu diesem Zeitpunkt die Adeligen nicht so oft in Nierstein waren, wie ihre Besitztümer den Eindruck erwecken. Sondern, das waren Wirtschaftsbetriebe von deren Erträgen sie gelebt haben. Gelegentlich waren die Adeligen dann auch mal in Nierstein. […] Das änderte sich erst so im 19. Jahrhundert, wo es sehr schick war für die neuen Besitzer aus dem Bürgertum, sich solche Residenzen zuzulegen. 
Und dazu gehörte auch der Mathildenhof: Die Familie Lauteren war im Weinhandel und aufkommenden Eisenbahnwesen reich geworden. Sie kaufte den Hof und ließ ihn 1862 im italienischen Stil in seine jetzige Form umbauen. Der Turm hinter dem Haus diente dabei wohl als Ausguck auf Rhein und Bahnhof. Christian Lauteren war zufrieden… 
… und war dann natürlich auch so clever zu sagen: Jetzt haben wir hier Weinbau. Wir haben die Eisenbahn. Jetzt werben wir mal dafür, dass die Leute auch am Wochenende nach Nierstein kommen mit dem Zug und hier die schönen Weinen trinken. 
Ein guter Gedanke, den man auch 150 Jahre später noch genauso unterschreiben kann. Heute steht der Hof unter Denkmalschutz – mitsamt der Parkanlage hinter dem Haus, die vom bedeutenden Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer gestaltet wurde, der übrigens auch der Schöpfer des Frankfurter Palmengartens war.

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